Neuauflage Sonderprogramm Humanmedizin
Die Zeit läuft uns davon
Der Bund legt alle 4 Jahre seine Prioritäten für die Bildung, Forschung und Innovation fest, und verabschiedet mit der zugehörigen BFI-Botschaft jeweils auch ein grosses Finanzpaket. In Diskussion sind für die Jahre 2025 bis 2028 knapp 30 Mia. Franken. Damit werden die Eidgenössischen Technischen Hochschulen, die internationale Zusammenarbeit, die Schweizer Raumfahrt, die Forschungsorganisationen und auch die Bundesanteile an Hoch- und Fachhochschulen finanziert. In der Vergangenheit war man sich meist einig: Bildung ist eine der einzigen Schweizer Ressourcen und muss prioritär unterstützt werden. Doch der Spardruck, die mageren Jahre und als deren Botschafterin die Finanzministerin künden einen anderen Trend an…
Im September 2023 wurde erstmals eine Vernehmlassung zur BFI-Botschaft durchgeführt. Die Grundversorgerverbände haben eine gemeinsame Antwort eingegeben und für die dringlichen Massnahmen für haus- und kinderärztlichen Nachwuchs ein Programm in der Höhe von 205 Mio. Franken vorgeschlagen. Im März 2024 mussten wir leider feststellen, dass in der Botschaft nur am Rande vom spezifischen Fachkräfte-Mangel und der nötigen Erhöhung von Studienabschlüssen in Medizin die Rede war, in den Zahlen hat sich das gar nicht niedergeschlagen.
Gehandelt werden muss aber jetzt, nicht erst in 4 Jahren und häppchenweise nach Gusto der kantonalen Hochschulen. Wir fordern eine Neuauflage des Sonderprogramms Humanmedizin und in der Folge eine Investition in derselben Höhe in die Aus- und Weiterbildung für den Erhalt der medizinischen Grundversorgung. Die gesamte Bildungs- und Forschungslandschaft kann nicht ignorieren, dass die Grundversorgung nahe am Abgrund steht und ein Sofortprogramm nötig ist.
Die Bevölkerung hat dies erkannt, 2014 wurde der Gegenvorschlag der Hausarztinitiative mit 88%-Ja-Stimmen angenommen, 2021 die Pflegeinitiative. Beide Male ging es (auch) um die Aus- und Weiterbildung für die zentralen gesundheitlichen Grundversorgerberufe. Und noch immer läuft uns die Zeit davon, weil die Reaktionen aus der Politik zu langsam kommen, zu bescheiden sind.
Die Realität in den Praxen erfordert Massnahmen. Unsere Petition bringt sie auf den Punkt.