Das erste gemeinsame Editorial - eine Premiere
Politisch heisser Frühling für das neue Co-Präsidium
Am 3. Mai haben wir das Co-Präsidium von mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz übernommen. Mitten im politisch heissen Frühling 2024. Das Gesundheitswesen ist eine Herausforderung. Für alle. Dass sich etwas ändern muss, ist unbestritten. Die Frage ist allerdings was und wie.
Vor allem die Kostenbremse-Initiative geht definitiv in die falsche Richtung. Einstimmig hat sich mfe gegen die Initiative ausgesprochen. Dies als klares Signal, dass wir unter keinen Umständen eine Zweiklassenmedizin tolerieren. Ähnliche Argumente gaben auch den Ausschlag für das JA zur Prämieninitiative. Der Zugang zu unserem Gesundheitswesen muss niederschwellig bleiben und für alle finanzierbar sein.
Dass wir etwas gegen die laufend steigenden Kosten unternehmen müssen, ist unbestritten. «Echte» und vor allem wirkungsvolle Hebel sind unter anderem die Medikamentenpreise, die Koordination der Spitäler und vor allem die Stärkung von uns Grundversorger:innen!
Wir Haus- und Kinderärzt:innen betreuen, behandeln und begleiten unsere Patient:innen langfristig, qualitativ hochstehend und kostengünstig. Das bringt uns zum nächsten wichtigen politischen Thema in diesem Frühling: Wir haben 205 Millionen Franken beim SBFI für die Aus- und Weiterbildung von mehr Haus- und Kinderärzt:innen beantragt. Ein bescheidener Betrag in Anbetracht des Gesamtbudgets von 30 Mia. Franken und vor allem in Anbetracht der Vorteile, die eine starke Grundversorgung mit sich bringt – gut betreute Patient:innen und Dämpfung der Kosten im Gesundheitswesen. Viele Institutionen und Organisationen haben Geld beantragt. Alle mit guten und berechtigten Argumenten. Unser Antrag ist aber zudem noch absolut dringlich und bringt der Gesamtbevölkerung einen entscheidenden Mehrwert. Unterstützen Sie uns und sorgen Sie für genügend Haus- und Kinderärzt:innen auch in Zukunft.
Unsere Petition bestätigt bereits nach kurzer Zeit, was die Schweizer Bevölkerung genau vor zehn Jahren, im Mai 2014, klar und deutlich an der Urne mit einem überwältigen Mehr von 88% gefordert hat – eine Stärkung der Hausarztmedizin als Basis für das Schweizer Gesundheitssystem.
Es ist an der Zeit, den Volkswillen umzusetzen und auch die Ausbildung von mehr Haus- und Kinderärzt:innen finanziell zu fördern!