Eine neue Chance
Nr. 52: auf gutes Gelingen!
Die 52. Legislatur unseres Parlaments hat begonnen. Eine Fortsetzung für die einen, ein Neuanfang für die anderen. Dass wir uns von Seiten mfe vor allem für die Gesundheitspolitik interessieren, dürfte klar und bekannt sein. Ebenso wissen diejenigen, die schon mit uns zu tun gehabt haben, dass unsere Intentionen nicht in einem Verteidigen von Pfründen bestehen – die gibt es nämlich nicht – sondern in der Erhaltung und Weiterentwicklung eines qualitativ hervorragenden Gesundheitswesens. Und hier beginnen schon die Probleme.
Seit über 20 Jahren weisen wir darauf hin, dass es zu einem Mangel an Haus- und Kinderärztinnen kommen wird. Die letzte Publikation des Bundesamts für Statistik mit der Analyse der MAS-Zahlen hat vor wenigen Wochen bestätigt, was wir im Alltag spüren: sie fehlen! Auf dem Land mehr wie in der Stadt, und das trotz immer noch überdurchschnittlicher Arbeitszeit mit zunehmend Teilzeitarbeitenden. Es braucht unbedingt mehr, und ohne Unterstützung und Druck des Parlaments werden die Studienplätze wie auch die Weiterbildungsplätze nicht zunehmen.
Fast so lang ist der Kampf um die einheitliche Finanzierung, 14 Jahre schon arbeitet das Parlament an dieser Vorlage. Verschiedene Anpassungen, der Einbezug der Pflege beispielsweise haben zu Verzögerungen geführt. Eigentlich sollte klar sein: es gibt absolut keinen Grund, dass stationäre Leistungen anders finanziert werden sollten als ambulante. Die jetzige Finanzierung führt zu Fehlanreizen in unserem System, mit EFAS könnten zumindest diese korrigiert werden.
Worauf wir hoffen?
Dass von den Mikroregulationen, die uns vermehrt Aufwand bereiten, ohne dass für die Patientinnen und das System ein Benefit generiert wird, Abstand genommen wird. Dass in grösseren Massstäben gedacht wird. Und dass diejenigen, die in der Mitte des Geschehens stehen, gehört werden: Patientinnen, und Haus- und Kinderärztinnen.
Was uns Sorgen bereitet?
Die Gesundheitskompetenz des Parlaments hat abgenommen. Diejenigen National- und Ständeräte, die in der Materie zu Hause sind, sind weniger geworden, Abgänge sind nicht ersetzt worden. Die verbleibenden Cracks des Gesundheitswesens haben die Verantwortung, Junge nachzuziehen. Wir stehen zur Unterstützung gerne bereit.
Übrigens gilt das Gleiche für den neuen Bundesrat, die neue Bundesrätin, der/die das EDI übernimmt: ein Neuanfang, mit vielen neuen Dossiers, und eines darin, dass uns sehr am Herzen liegt: Tardoc. Eines von vielen, aber ein wichtiges!
Auf gutes Gelingen!