Kernthema
mfe lehnt Massnahmenpaket zur Kostendämpfung des Bundesrates ab
Der Bundesrat sieht die Hausarztmedizin bei der Gestaltung eines finanziell tragbaren Gesundheitswesens in einer zentralen Rolle.
Trotzdem lehnt mfe die Vorschläge des Bundesrates zur Änderung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (Massnahmen zur Kostendämpfung – Paket 2) in seiner Vernehmlassungsantwort ab. Die vorgeschlagenen Reformen würden weder die Haus- und Kinderarztmedizin nachhaltig stärken noch zu einer sinnvollen Kostendämpfung führen.
Haus- und Kinderarzt kann 94,3% der Gesundheitsprobleme lösen
Eine Untersuchung des Institutes für Hausarztmedizin Zürich zeigt, dass in der Hausarztpraxis 94,3% aller Gesundheitsprobleme behandelt werden können – selbständig, abschliessend und kostengünstig auch in komplexen Situationen. Das heisst, dass nur gerade 5,7% der gesundheitlichen Probleme einen Spezialisten oder ein Spital benötigen. Hinzu kommt, dass die medizinischen Grundversorger nur 7,9% der Gesundheitskosten (Obsan Bulletin 2016/1) generieren. Kurz: Mit einer starken medizinischen Grundversorgung lassen sich unnötige Untersuchungen und Behandlungen vermeiden, die Versorgungsqualität verbessern und gleichzeitig die Gesundheitskosten stabilisieren.
An der langfristigen Wirkung der Vorschläge des Bundesrates hat mfe jedoch erhebliche Zweifel. Die Vorschläge zielen in die falsche Richtung, mfe lehnt sie deshalb ab. Mit vermeintlich einfachen Massnahmen greift der Bundesrat massiv in ein hochkomplexes System ein und gefährdet dadurch auch etablierte Ansätze wie das Hausarztmodell oder Grundversorger-Netzwerke.