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Online-Magazin von mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz

Lesedauer ca. 2 Min.

Wer bei der Hausarztmedizin spart, wird später teuer bezahlen

Hausarztmedizin ist der Schlüssel zu einem bezahlbaren und qualitativ hochstehenden Gesundheitswesen

Wer bei der Hausarztmedizin spart, wird später teuer bezahlen

Die ärztliche Grundversorgung wird von Hausärztinnen und Kinderärzten garantiert. Sie können nicht mit spektakulären Leistungen auftrumpfen. Ihre Instrumente sind seit Jahrzehnten die gleichen: das persönliche Gespräch, die sorgfältige Untersuchung, die Planung der weiteren Schritte.

Sie lösen über 90 % der Gesundheitsprobleme selbständig und kostengünstig. Die ärztliche Leistung in ebendieser Grundversorgung kennt keinen Kostenanstieg. Nicht einmal die vom Bundesrat angeordnete finanzielle Besserstellung der Haus- und Kinderärztinnen hat einen wesentlichen Kostenschub verursacht: In den letzten zehn Jahren plus 3 %, 0.3% pro Jahr, Hausarztzuschlag inklusive.

Lineare Tarifkürzungen wären fatal

Patientinnen und Patienten sind auf die Expertise ihrer Hausärztin oder ihres Kinderarztes angewiesen, auch und gerade, um sich im weiten Feld der Angebote zurechtzufinden. Um einen effizienten Einsatz von Abklärungs- und Therapiemöglichkeiten zu garantieren, braucht aber auch unser Gesundheitssystem Haus- und Kinderärzte. Damit wir dieses Angebot auch abseits der städtischen Zentren aufrechterhalten können, brauchen wir einen vernünftigen Tarif und Rechts- bzw. Tarifsicherheit. Junge Ärztinnen werden sich vor dem Schritt in die Praxis hüten, wenn sie – wegen Kostenzielen, Budgetvorgaben und Tarifreduktionen – mit einem ständig sinkenden Einkommen und wirtschaftlicher Unsicherheit rechnen müssen. Konsequenz davon: weniger Haus- und Kinderärzte, keine Anlaufstellen für die Bevölkerung, steigende Kosten. Jede Art von linearen Tarifkürzungen wirkt sich katastrophal auf die Bereiche aus, welche unterdurchschnittliche Kostenzunahmen aufweisen. Müssten die seit Jahren unverändert günstigen Haus- und Kinderärztinnen mit Tarifkürzungen für die Kostensteigerungen in anderen Gebieten, zum Beispiel den Spitalambulatorien, geradestehen, wäre dies der Untergang der bewährten Grundversorgung.