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Online-Magazin von mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz

Lesedauer ca. 2 Min.

Grundversorgung und Corona: Quo vadis?

Editorial

Grundversorgung und Corona: Quo vadis?

Seit Anfang 2020 beschäftigt ein Virus unsere Gesellschaft. Nach Massnahmen, die einschneidend in unser Leben eingegriffen haben, unsere Arbeit und unser Freizeitverhalten beeinflussen, versuchen wir als Gesellschaft, einen Weg in eine neue Normalität zu finden. 

Bei allem Verständnis für die Dringlichkeit der ersten Schritte erstaunt es doch, dass die Haus- und Kinderärzte nicht konsequent eingebunden wurden: Wir sind an der Basis, haben unsere Patientinnen und Patienten (sehr viele mit hohen Risiken) geschützt und beraten, haben triagiert und getestet und werden dies auch weiterhin tun. Unsere Erfahrungen im Umgang mit infektiösen Erkrankungen (SARS-CoV-2 ist ja nicht der erste Erreger, mit dem wir konfrontiert werden), die ganz praktischer Natur sind, müssen Teil der Diskussion sein, der Planung und der Umsetzung von Massnahmen. Haus- und Kinderärzte gehören in die Task Force und in die kantonalen und regionalen Gremien.

Genauso sollte der Haus- und Kinderarzt immer im Zentrum unseres Gesundheitswesens stehen: Unser Rezept für eine gesunde Schweiz! Nur muss er befähigt werden. Nicht von seiner Aus-, Weiter- und Fortbildung her – da  sind die Kompetenzen unbestritten. Nein, er muss die Unterstützung des Systems haben. Da sind intelligente Lösungen gefragt, Hauruck-Übungen helfen uns da nicht weiter. Solche Änderungen in unserem Gesundheitswesen müssen zusammen mit der Basis «bottom-up» entwickelt werden. Dekretierte Verordnungen werden immer auf erheblichen Widerstand stossen. Wie war das mit dem chinesischen Sprichwort von den Mauern und den Windmühlen? Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. Bauen wir miteinander Windmühlen!